Resümee “Dienst-Tag für Menschen” am Münchner Rotkreuzplatz

Zum 25. Mal vor der Bundestagswahl 2021 haben wir uns am 21. September zur Aktion „Dienst-Tag für Menschen“ in München-Neuhausen auf dem Rotkreuzplatz versammelt. Seit Ende März haben wir die Politik Woche für Woche mit unserer stummen Demonstration auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass es dauerhaft bessere Rahmenbedingungen in der Pflege geben muss. Die wichtigsten Forderungen, die wir mit unseren Mitstreitern aus Würzburg, Amberg und Nürnberg teilen, können Sie komprimiert über folgenden Link einsehen: https://dienst-tag.de/positionspapier-fuer-bessere-rahmenbedingungen-in-pflege-gesundheitswesen-und-behindertenhilfe/

Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in Würzburg, Nürnberg und Amberg haben wir viel erreicht, vieles bleibt noch zu tun. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, die wöchentlichen Demonstrationen zwar vorerst zu beenden, unser Engagement als „Dienst-Tag für Menschen“ jedoch fortzusetzen und auf die politischen Entscheidungsträger*innen zu konzentrieren:

  • In den nächsten Wochen werden wir den gewählten Bundestagsabgeordneten aus Bayern als Bündnis „Dienst-Tag für Menschen“ ein Gratulationsschreiben mit unserem Positionspapier zukommen lassen.
  • Sobald die Koalitionsverhandlungen abgeschlossen sind und klar ist, welche Mitglieder des neu zusammengesetzten Deutschen Bundestages in den für uns relevanten Ausschüssen (Gesundheit, Arbeit und Soziales) tätig sein werden, werden wir diese kontaktieren und in den Austausch treten.

Sollten wir zu einem späteren Zeitpunkt die Demonstrationen wieder aufnehmen oder andere Aktionen in die Wege leiten, werden wir Sie selbstverständlich informieren und dazu einladen.

Nach nahezu sechs Monaten wöchentlicher Kundgebung möchte ich mich in meiner Funktion als Generaloberin der Schwesternschaft München nochmals persönlich bei den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bedanken, die uns so engagiert unterstützt haben. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an jede Einzelne und jeden Einzelnen! Sie alle haben deutlich gemacht, wie wichtig Ihnen eine professionelle Pflege innerhalb unserer Gesellschaft ist, wie die nachfolgenden Aussagen zeigen:

Auch in der Corona-Pandemie haben die Beschäftigten im Pflegebereich durch ihr vorbildliches Engagement erheblich dazu beigetragen, dass so vielen Menschen geholfen werden konnte. Aber durch Dankesworte lassen sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege nicht verbessern. Es bedarf nachhaltiger Veränderungen. Eckpunkte hierfür habe ich vorgelegt.

Klaus Holetschek, Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (Foto: Mitte)

Pflegekräfte sind einfach essentiell für die Gesundheitsversorgung im Krankenhaus. Ohne sie kann der Klinikalltag nicht funktionieren.

Alexandra Zottmann, Geschäftsführerin Kliniken der Schwesternschaft München (Foto: links)

Nicht nur eine gute Bezahlung, sondern auch genug Zeit sind für eine befriedigende Arbeit wichtig. Und davon haben Pflegekräfte eindeutig zu wenig.

Karola Brüning, Leiterin Kaufmännische Abteilung Schwesternschaft München (Foto: rechts)

Sich für die Professionalisierung der Pflege einzusetzen heißt, nicht locker zu lassen. Das haben wir in den letzten sechs Monaten deutlich gesehen; und ich bin sehr froh, dass es sie gibt, die engagierten Kolleginnen und Kollegen. Unser berufspolitisches Engagement zu bündeln und auf die Straße und im Gespräch zu den Bürgerinnen und Bürgern zu bringen, das ist uns wirklich gut gelungen. Jetzt braucht es ein deutliches Zeichen der Politik und der neuen Regierung, entsprechende Weichenstellungen für verbesserte Rahmenbedingungen zu vollziehen.

Pascale Hilberger-Kirlum, Referentin der Vorstandsvorsitzenden der Schwesternschaft München, Stabsstelle Pflegepolitik (Foto: rechts)

Es bedarf vorrangig der flächendeckenden Etablierung von Pflegekammern in Deutschland. Die Pflege braucht dringend eine sichtbare Lobby, um damit Entlastung im Gesundheitswesen zu schaffen.

Tanja Groh, Krankenhausdirektorin Rotkreuzklinikum München (Foto: 4.von links) 

Wir brauchen eine adäquatere Finanzierung des Gesundheitssektors, um die Pflege zu entlasten. Ansonsten wird das System überstrapaziert, das kann auf die Dauer nicht funktionieren.

Prof. Dr. Wolfgang Thasler, Chefarzt Chirurgie, Rotkreuzklinikum München (Foto: links)

Angehende Pflegefachkräfte benötigen in der heutigen Zeit insbesondere Anleitung, um ihre Kompetenzen für die Pflege von Menschen zu entwickeln. Dafür wünsche ich mir und der Gesellschaft, dass sich Arbeitsbedingungen, insbesondere der Stellenschlüssel für Pflegefachkräfte und die damit verbundene Zeit für eine gute Ausbildung, verbessern.

Margit Schmid, Schulleiterin Berufsfachschule München (Foto: links)

Wir müssen aber auch selbst etwas tun. Nur wenn wir selbst mitplanen und mitgestalten, können wir Dinge so verbessern, wie wir sie uns vorstellen.
Cornelia Ring, Pflegefachkraft und Case-Managerin Sozialdienst, Rotkreuzklinikum München (Foto: links)

Der Einsatz von Pflegekräften verdient meinen allergrößten Respekt. Wir müssen uns gemeinsam dafür einsetzen, dass die Voraussetzungen für eine bessere Bezahlung, attraktivere Arbeitsbedingungen und mehr Personal geschaffen werden.

Gerda Hasselfeldt, Präsidentin Deutsches Rotes Kreuz (Foto: rechts)

Ich erlebe immer wieder, dass wir Betten wegen Personalmangel sperren müssen. Wenn sich die Politik nicht um die Attraktivität unserer Profession annimmt, wird sich die Situation immer mehr zuspitzen.

Irmgard Burger, Belegungsmanagement Rotkreuzklinikum München Frauenklinik

Pflegekräfte haben eine große Verantwortung und verdienen mehr als warme Worte. Es ist Aufgabe der Politik die Grundlagen und Voraussetzungen für menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Pflege sicherstellen.

Margarete Bause, MdB Bündnis 90/ Die Grünen (Foto: 1. von links)

Die pflegerische Fachexpertise ist im interdisziplinären Zusammenspiel unverzichtbar. Ohne Pflege ist keine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung möglich. Es ist wichtig, dass wir hier Woche für Woche alle gemeinsam stehen und uns mit den politisch Verantwortlichen und Bürgerinnen und Bürgern austauschen. Ich bin davon überzeugt, dass wir damit an den entscheidenden Stellen etwas erreichen – ganz herzlichen Dank für Ihre Einsätze und Ihr Engagement.

Generaloberin Edith Dürr, Vorstandsvorsitzende der Schwesternschaft München (Foto: 2. von links)