Dienst-Tag für Menschen am 15. Juni 2021 am Münchner Rotkreuzplatz mit Gesundheitsminister Holetschek

Vergangenen Dienstag haben wir bei unserer wöchentlichen Aktion „Dienst-Tag für Menschen“ in München prominenten Besuch bekommen: Klaus Holetschek (CSU/MdL), Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, ist unserer Einladung gefolgt und war – wie 50 weitere Demonstrierende – auf dem Rotkreuzplatz mit dabei.

In direkten Gesprächen mit Mitarbeitern der Einrichtungen der Schwesternschaft München informierte sich Holetschek (Bild 1) über deren aktuelle berufliche Situation. Der Gesundheitsminister zeigte sich vor Ort beeindruckt von der Arbeit der Pflege. Er betonte: „Die Leistung der Pflegekräfte verdient allerhöchste Anerkennung, Dank und großen Respekt. Auch in der Corona-Pandemie haben die Beschäftigten im Pflegebereich durch ihr vorbildliches Engagement erheblich dazu beigetragen, dass so vielen Menschen geholfen werden konnte. Aber durch Dankesworte lassen sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege nicht verbessern. Es bedarf nachhaltiger Veränderungen. Eckpunkte hierfür habe ich vorgelegt.“

Generaloberin Edith Dürr, Vorstandsvorsitzende der Schwesternschaft und Initiatorin der Aktion in München (Bild 2), bewertete die Anwesenheit des prominenten Besuchs als „sehr wichtig“ und erklärte: „Ich freue mich über dieses positive Signal und bin zuversichtlich, dass der Herr Minister sich für die Themen einsetzen wird, die wir beide heute persönlich besprochen haben.“

Zentrale Forderungen der Aktion „Dienst für Menschen“ zugunsten der Pflegebranche sind neben mehr gesellschaftlicher Anerkennung insbesondere konkrete politische Mitbestimmungsrechte sowie eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, verstärkter Bürokratieabbau und mehr Ressourcen für die Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Am kommenden Dienstag, 22. Juni, gibt es abermals eine Fortsetzung der Dienst-Tags-Aktion von 17 bis 17.30 Uhr auf dem Rotkreuzplatz. Pandemiebedingt ist die Teilnehmerzahl weiterhin auf 50 Personen beschränkt.

Zu guter Letzt: Noch mehr Fotos der Veranstaltung gestern mit dem Bayerischen Gesundheitsminister gibt es auf der Facebook-Seite der Schwesternschaft München: https://www.facebook.com/Schwesternschaft.Muenchen.BRK

Kurz erklärt: Was sind die Ziele des Aktionsbündnisses?

Johannes Spielmann, Vorstand der Blindeninstitutsstiftung, stellt die Ziele des Aktionsbündnisses “Dienst-Tag für Menschen” vor. Dieser Clip ist Teil eines Videointerviews der Würzburger Kickers (#Kickershilft) mit Daniel Sauer und Tobias Grimm (Moderation). Annette Noffz, Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist, Walter Herberth, Stiftung Juliusspital Würzburg und Johannes Spielmann, Blindeninstitutsstiftung stellen darin das Aktionsbündnis “Dienst-Tag für Menschen” vor.

Das komplette Interview ist auf YouTube zu sehen unter: https://youtu.be/a3JmMX8Eo7U

Dienst-Tag für Menschen am 08.06.2021 am Münchner Rotkreuzplatz

Auch beim gestrigen „Dienst-Tag für Menschen“ standen zum wiederholten Male rund 40 Personen, um ihren Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und gesellschaftlicher Anerkennung für die Berufe im Gesundheitswesen Nachdruck zu verleihen. Pascale Hilberger-Kirlum (Bild 1, links) übernahm aufgrund der dienstlich bedingten Abwesenheit von Generaloberin Edith Dürr die Begrüßung auf dem Rotkreuzplatz in Neuhausen und freute sich über die konstant rege Beteiligung: „Durch unsere Anwesenheit setzen wir gemeinsam ein wichtiges berufspolitisches Zeichen und gehen einen weiteren Schritt in Richtung Etablierung einer Demonstrations-Kultur der Pflegeberufe!“

Vera Cubela, Abteilungsleitung Anästhesie RKM (Bild 1, rechts): „Ich bin nach vielen Jahren in der Anästhesie noch immer stolz auf meinen Beruf. Zeit und Ressourcen werden auch in meinem Fachbereich immer knapper. Mir ist bei meiner Berufsausübung nicht nur eine hohe Qualität wichtig. Ich möchte auch über die notwendigen Rahmenbedingungen verfügen, um Auszubildende strukturiert und geplant anleiten zu können. Nur so können wir unseren Pflegenachwuchs für den Beruf langfristig begeistern und halten. Deshalb beteilige ich mich regelmäßig am Dienst-Tag für Menschen.“

Zu den kontinuierlichen Unterstützern zählen u.a. Vertreter des Blindeninstituts, darunter Alexander Mühlegg, Leitung Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) Mobiler Sonderpädagogischer Dienst am Blindeninstitut München (Bild 2 unten, links): „Wir machen uns stark für Menschen, die Unterstützung, Betreuung und Pflege benötigen. Es wird Zeit, dass dieser unverzichtbare Dienst am Menschen die Anerkennung bekommt, die er verdient.”

Auch am nächsten Dienstag, 15. Juni, von 17 bis 17.30 Uhr werden Rotkreuzschwestern und Vertreter anderer Berufsgruppen die Aktion der Schwesternschaft München auf dem Rotkreuzplatz fortsetzen. Es wird prominente Unterstützung erwartet. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat sein Kommen angekündigt.

Kurz erklärt: Warum sind die Bemühungen des Aktionsbündnisses so wichtig?

Annette Noffz, Leitende Direktorin, Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist, begründet, warum es wert ist, sich jetzt für bessere Rahmenbedingungen für Beschäftigte in der Behindertenhilfe, der Pflege und dem Gesundheitswesen einzusetzen. Dieser Clip ist Teil eines Videointerviews der Würzburger Kickers (#Kickershilft) mit Daniel Sauer und Tobias Grimm (Moderation). Annette Noffz, Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist, Walter Herberth, Stiftung Juliusspital Würzburg und Johannes Spielmann, Blindeninstitutsstiftung stellen darin das Aktionsbündnis “Dienst-Tag für Menschen” vor.

Das komplette Interview ist auf YouTube zu sehen unter: https://youtu.be/a3JmMX8Eo7U

“Dienst-Tag für Menschen” am 01.06.2021 in München

Gestern Abend haben sich rund 40 Personen beim 9. „Dienst-Tag für Menschen“ versammelt, darunter ein Dutzend Auszubildende der Berufsfachschule für Pflege München. Wie schon bei den vorherigen Demonstrationen bekundeten die Teilnehmer bei der stummen Aktion unter der Leitung von Generaloberin Edith Dürr (Bild oben: rechts) ihre Solidarität mit Menschen in Pflegeberufen. Tatkräftige Unterstützung gab es abermals von politischer Seite. Dieses Mal mit dabei: Andreas Krahl (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Landtags (Bild oben: rechts).

Generaloberin Edith Dürr betonte bei der Begrüßung auf dem Rotkreuzplatz in Neuhausen: „Ich freue mich über die erneut rege Beteiligung, insbesondere der Schülerinnen. Es ist wichtig, gemeinsam auf die Problematik in unserer Branche aufmerksam zu machen und sich für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen.“

Für Margit Schmid, Schulleiterin der Berufsfachschule (Bild oben: links), stand fest: „Angehende Pflegefachkräfte benötigen in der heutigen Zeit insbesondere Anleitung, um ihre Kompetenzen für die Pflege von Menschen zu entwickeln. Dafür wünsche ich mir und der Gesellschaft, dass sich Arbeitsbedingungen, insbesondere der Stellenschlüssel für Pflegefachkräfte und die damit verbundene Zeit für eine gute Ausbildung, verbessern.“

Die Geschäftsführerin der Kliniken der Schwesternschaft München, Alexandra Zottmann (Bild unten: rechts), die gestern Abend erneut auf dem Rotkreuzplatz ihre Solidarität bekundete, bekräftigte: „Pflegekräfte sind einfach essentiell für die Gesundheitsversorgung im Krankenhaus. Ohne sie kann der Klinikalltag nicht funktionieren.“

Und Prof. Dr. Marcus Hentrich, Ärztlicher Direktor des Rotkreuzklinikums München und Chefarzt der Inneren Medizin II (Bild unten), erklärte: „Ich beteilige mich erneut an der Aktion, weil die Pflege auch von ärztlicher Seite politisch unterstützt werden muss. Aus meiner Sicht verdient die Pflege mehr Wertschätzung und eine finanzielle Besserstellung.“

Am nächsten Dienstag, 8. Juni, wird die Aktion der Schwesternschaft München auf dem Rotkreuzplatz fortgesetzt.  Wie gewohnt von 17 bis 17.30 Uhr – mitmachen können alle Interessierten.

Caritas-Vertreter demonstrieren für bessere Bedingungen in der Pflege

Einen Monat lang organisiert die Caritas den wöchentlichen „Dienst-Tag für Menschen“. Zum Auftakt machte sie sich für bessere Bedingungen in der Pflege stark.

Würzburg, 01.06.2021. Für deutliche Verbesserungen in den sogenannten helfenden Berufen sind erneut auch Vertreter der Caritas in Würzburg auf die Straße gegangen. Beim „Dienst-Tag für Menschen“ machten gut 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der belebten Würzburger Innenstadt mit Applaus und Bannern für ihre Anliegen aufmerksam. Die Verantwortlichen der Caritas wollten den Blick dabei vor allem auf dringend nötige Verbesserungen in der Pflege lenken. Die „Dienst-Tage“ im Juni werden von unterschiedlichen Gliederungen der Caritas organisiert.

Seit September 2020 gehen Vertreter zahlreicher Träger aus Würzburg und Umgebung wöchentlich beim „Dienst-Tag für Menschen“ auf die Straße. Damit treten sie für konkrete Verbesserungen in den sogenannten helfenden Berufen, also in den Bereichen Pflege, Gesundheitswesen und Behindertenhilfe, ein. Die drei Kernforderungen lauten: Faire Bezahlung und Arbeitszeiten, Bürokratieabbau und Digitalisierung sowie ein klarer Fokus auf die Menschen, statt auf die Ökonomie.

Caritas fordert faire Löhne und guten Arbeitszeiten für alle Pflegekräfte

Die Demonstration am Dienstagabend bildete den Auftakt für den Monat Juni, in dem die Caritas alle fünf Kundgebungen veranstalten wird. Zu Beginn vertrat die Caritas-Einrichtungen gGmbH (CEG), vorrangig stationäre Pflegeeinrichtungen betreibt, ihre Interessen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten – nicht nur wegen Corona – oft an der Grenze der Leistungsfähigkeit“, erklärte CEG-Geschäftsführer Georg Sperrle. „Als Träger ist es unsere Aufgabe, alle uns zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, die Bedingungen zu verbessern.“ Das gelte auch für die Ebene der Politik und so sei es für Sperrle selbstverständlich, beim „Dienst-Tag“ regelmäßig für die Belange seiner Mitarbeiter einzutreten. Mit Geschäftsführer Sperrle nahm auch Barbara Bender, Leiterin der CEG- Häuser ElisabethenHeim in Würzburg und St. Hedwig in Veitshöchheim, an der Kundgebung teil.

„Wir stehen als Caritas voll und ganz hinter der Forderung nach fairen Löhnen, guten Arbeitszeiten und passenden Personalschlüsseln“, so Sperrle. Die Berichterstattung der zurückliegenden Monate habe manchmal den Eindruck erzeugt, die Caritas habe kein Interesse daran, die Probleme über ihren Bereich hinaus anzugehen. „Das Gegenteil ist richtig: Wir brauchen dringend Abhilfe bei diesen Themen und zwar für das gesamte Pflegewesen!“ Die aktuellen Problemlagen in der Pflegebranche seien zu großen Teilen auf einen wachsenden Kostendruck in der Pflegebranche zurückzuführen, so Sperrle. Daher sei die Haltung der Caritas klar: Wir brauchen echte und nachhaltige Lösungen für die bestehenden Probleme. Dafür werde sie auch über den Juni hinaus eintreten.

Beim „Dienst-Tag“ für Menschen protestierten Caritas-Vertreter unter anderem für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege.

Fotos: Kilian Martin | CEG

Kurz erklärt: Wer steht hinter dem Bündnis?

Walter Herberth, Oberpflegamtsdirektor der Stiftung Juliusspital Würzburg, gibt Einblicke, wer eigentlich hinter dem Bündnis “Dienst-Tag für Menschen” steht. Dieser Clip ist Teil eines Videointerviews der Würzburger Kickers (#Kickershilft) mit Daniel Sauer und Tobias Grimm (Moderation). Annette Noffz, Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist, Walter Herberth, Stiftung Juliusspital Würzburg und Johannes Spielmann, Blindeninstitutsstiftung stellen darin das Aktionsbündnis “Dienst-Tag für Menschen” vor.

Das komplette Interview ist auf YouTube zu sehen unter: https://youtu.be/a3JmMX8Eo7U

Deutliches Zeichen für mehr Wertschätzung der Pflege

Gemeinsam mit Mitarbeitenden des Bürgerspitals, DICV, Erthal Sozialwerks und Stiftung Juliusspital demonstrierten am vergangenen „Dienst-Tag” auch einige Mitarbeitende aus der Theresienklinik und 6 Schwestern der Kongregation der Schwestern des Erlösers. Neben der Generaloberin, Sr. Monika Edinger, und dem Geschäftsführer der Kongregation, Martin Stapper, hielten auch Sr. Theotraut und Sr. Alice ein Plakat mit den Forderungen des Bündnisses in die Höhe. Beide Schwestern arbeiten trotz ihres hohen Alters täglich in der Theresienklinik.

Schwester Theotraut und Schwester Alice bei ihrer Arbeit in der Theresienklinik.

Kurz erklärt: Was brauchen die Menschen in helfenden Berufen jetzt?

Johannes Spielmann, Vorstand der Blindeninstitutsstiftung, antwortet auf die Frage, was passieren muss, damit sich die Rahmenbedingungen für Beschäftigte in der Behindertenhilfe, dem Gesundheitswesen und der Pflege dauerhaft verbessern. Dieser Clip ist Teil eines Videointerviews der Würzburger Kickers (#Kickershilft) mit Daniel Sauer und Tobias Grimm (Moderation). Annette Noffz, Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist, Walter Herberth, Stiftung Juliusspital Würzburg und Johannes Spielmann, Blindeninstitutsstiftung stellen darin das Aktionsbündnis “Dienst-Tag für Menschen” vor.

Das komplette Interview ist auf YouTube zu sehen unter: https://youtu.be/a3JmMX8Eo7U

Für eine bessere Pflege kämpfen

Mehr Personal, mehr Zeit, mehr Geld – dafür haben Hiltrud Kempf und Andrea Bronnbauer aus dem Juliusspital schon 1989 in Würzburg protestiert. Heute tun sie es wieder.

In ihrem Artikel „Wie zwei Pflegerinnen seit über 30 Jahren für bessere Pflege kämpfen“ beschreibt die Redakteurin Susanne Schmitt von der Main Post eindrucksvoll die aktuelle Situation in der Pflege und spannt den Bogen von einem Bericht in der Würzburger Zeitung vom 12. Mai 1989, der über eine Demonstration zur Pflege vor den Toren des Juliusspitals auf der Juliuspromenade schreibt zum JETZT.

Seit dem 15. September 2020 kommen hier wieder Mitarbeiter zusammen, jeden Dienstag setzen sie sich beim „Dienst-Tag für Menschen“ dafür ein, dass es nicht beim Klatschen für die Pflege bleibt sondern sich diese gesellschaftliche Anerkennung dauerhaft in konkreten Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die Menschen in diesen Berufen ausdrückt.

1989 – so schreibt Susanne Schmitt – standen sie (die Mitarbeiter aus der Pflege) auch dicht gedrängt vor der Pforte des Juliusspitals in Würzburg, einige in weißen Kitteln, andere mit Schildern und Plakaten. Warnstreik der Pflegekräfte. Ein Protest gegen “kaum noch tragbare” Arbeitsbedingungen, wie es unter dem alten Zeitungsfoto heißt. Das Datum darüber: 12. Mai 1989. Mehr als 30 Jahre später stehen sie wieder an der gleichen Stelle. Mit Corona-Abstand und Masken. Aber aus demselben Grund: Immer noch kämpft die Pflege mit Personalnotstand. “Das hat sich nicht wesentlich verbessert”, sagt Hiltrud Kempf. Sie war damals dabei – und ist es heute wieder.

Hiltrud Kempf ist Altenpflegerin. Seit 36 Jahren. Anfang der 1980er hat sie im Juliusspital ihre Ausbildung begonnen und ist geblieben. “Wir sind die, die durchhalten”, sagt Kempf und lacht. Auch wenn die Bedingungen in ihrer Branche nie einfach waren. Deshalb habe sie sich im Mai 1989 “auch solche roten Plastiksäcke übergezogen” und protestiert. “Es ging früher schon darum, dass wir einfach zu wenige Pflegekräfte hatten”. Und um eine faire Bezahlung. “Ich bin mit Herzblut in den Beruf eingestiegen und habe mir keine Gedanken darüber gemacht, was er finanziell bringt”, sagt die 56-Jährige.

Lesen Sie hier den akutellen Bericht von Susanne Schmitt in der Main Post vom 12. Mai 2021.