Der gute Wille ist da – jetzt braucht es Rückhalt

Nach einer Diskussion mit Gesundheitsexperten in Würzburg zieht das Bündnis „Dienst-Tag für Menschen“ Bilanz

„Wahl 2021: Wir entscheiden über die Zukunft der Pflege“ – unter diesem Titel diskutierten Gesundheitsexpertinnen und -experten von Bündnis 90/Die Grünen, CSU, FDP und SPD am 14. September 2021 in der Würzburger Posthalle. In einem Punkt zeigten sich alle einig mit der Forderung des Bündnisses „Dienst-Tag für Menschen“: Die Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in helfenden Berufen müssen sich verbessern. Vor allem die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich zeigte aber deutliche Unterschiede in der Positionierung der Bundestagsabgeordneten auf. Das „Dienst-Tag“-Bündnis zieht eine überwiegend positive Bilanz.

Stellten sich vor der Diskussionsrunde am Abend für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege mit auf die Straße: Dr. Manuela Rottmann (Bündnis 90/Die Grünen), Barbara Stamm (Landtagspräsidentin a. D.), Emmi Zeulner (CSU) zwischen Walter Herberth (Stiftung Juliusspital Würzburg) und Johannes Spielmann (Blindeninstitutsstiftung)

Als „Nerds der Politik“ bezeichnete Prof. Dr. Andrew Ullmann (FDP) gleich zu Beginn der Diskussionsrunde sich und seine Kolleginnen Dr. Manuela Rottmann (Bündnis 90/Die Grünen), Emmi Zeulner (CSU) und Martina Stamm-Fibich (SPD). Alle vier setzen sie sich als Abgeordnete im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages täglich mit gesundheitspolitischen Fragen auseinander und kennen die Probleme der Branche.

Sie wissen auch, dass es dem Bündnis „Dienst-Tag für Menschen“, dem 28 Organisationen aus Würzburg, München, Amberg und Nürnberg angehören und das seit einem Jahr für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert, ernst ist, wenn es vor einer möglichen „humanitären Katastrophe in der Pflege“ warnt.

Vor 120 Gästen diskutierten Gesundheitsexpertinnen und -experten über die Zukunft der Pflege (auf der Bühne v. l.: Annette Noffz, Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist; Martina Stamm-Fibich, SPD; Emmi Zeulner, CSU; Prof. Dr. Andrew Ullmann, FDP; Dr. Manuela Rottmann, Bündnis 90/Die Grünen; Andrea Czygan, Main-Post; Walter Herberth, Stiftung Juliusspital Würzburg)

Für grundlegenden Systemwechsel und mehr Personal

Vor 120 Gästen in der Würzburger Posthalle stimmten die vier Abgeordneten deshalb vielen Forderungen des „Dienst-Tag“-Bündnisses zu, die Moderatorin Andrea Czygan (Main-Post) zur Diskussion stellte: Dokumentationspflichten verringern, mehr Personal für die helfenden Berufe gewinnen und eine ordentliche Bezahlung ermöglichen.

Einig waren sie sich auch darin, dass es einen grundlegenden Systemwechsel in der Gesundheits- und Pflegebranche brauche. Schluss müsse sein mit der Zeit der „Rosinenpickerei“: So sollten private Unternehmen nicht mehr die Möglichkeit haben, sich auf besonders lukrative Gesundheits- und Pflegeleistungen zu spezialisieren und die defizitären Bereiche wie beispielsweise Entbindungsstationen kommunalen oder gemeinnützigen Trägern zu überlassen.

Die Bundestagsabgeordneten waren sich in vielen Punkten einig (v. l.): Martina Stamm-Fibich, SPD; Emmi Zeulner, CSU; Prof. Dr. Andrew Ullmann, FDP; Dr. Manuela Rottmann, Bündnis 90/Die Grünen

Unterschiedliche Positionen zur 35-Stunden-Woche

Unterschiedliche Positionen wurden dagegen beispielsweise bei der Forderung nach einer 35-Studen-Woche deutlich. Während Martina Stamm-Fibich (SPD) daran erinnerte, dass die 35 Stunden in der Metallindustrie nach langem Kampf schon lange Realität seien, aber um Geduld warb, wollte Emmi Zeulner (CSU) angesichts des demografischen Wandels nicht versprechen, dass die Forderung in Koalitionsverhandlungen Aussicht auf Erfolg haben werde. 

Prof. Dr. Andrew Ullmann (FDP) sah in einer politischen Vorgabe der Arbeitszeit die Tarifautonomie gefährdet und sprach sich gegen eine Bevorzugung einer bestimmten Berufsgruppe aus. Dagegen forderte Dr. Manuela Rottmann (Bündnis 90/Die Grünen) nicht nur politische Unterstützung der Träger bei der Refinanzierung einer 35-Stunden-Woche, sondern kritisierte auch deutlich die „Organisation“, die kein Interesse daran habe, dass sich etwas ändere.

Barbara Stamm für mehr Zuständigkeiten für die Politik

Dieser Kritik an der Macht der Kranken- und Pflegekassen schloss sich Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm an, die die Moderatorin Andrea Czygan als Interviewgast in die Diskussion einband. Sie berichtete von Koalitionsverhandlungen in ihrer Zeit als Gesundheits- und Sozialpolitikerin, in denen am Abend schon beschlossen worden war, den Medizinischen Dienst zu einem eingetragenen Verein oder einer Körperschaft des öffentlichen Rechts umzuwandeln. „Über Nacht war die Lobby unterwegs gewesen“, so Stamm, „am Morgen war das vorbei.“ Die Politik müsse wieder mehr an Zuständigkeiten zurückholen, forderte sie.

Forderte die Politik auf, wieder mehr Zuständigkeiten in der Pflege zurückzuholen: Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm im Interview mit Andrea Czygan (Main-Post).

Positionspapier als Vorlage für Koalitionsverhandlugen

Am Ende der Veranstaltung überreichten Annette Noffz (Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist), Walter Herberth (Stiftung Juliusspital Würzburg), Karsten Eck (Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus) und Johannes Spielmann (Blindeninstitutsstiftung) das Positionspapier des Bündnisses „Dienst-Tag für Menschen“ an die vier Bundestagsabgeordneten. In welcher Konstellation auch immer die nächste Bundesregierung sich zusammensetze, für die anstehenden Koalitionsverhandlungen solle das Positionspapier „ganz, ganz klare Sätze“ liefern.

Johannes Spielmann empfahl dem Publikum auch, einen Blick in die Wahlprogramme der Parteien zu werfen, da diese größere Unterschiede im Bereich der Pflege- und Gesundheitspolitik offenbarten, als dies in der Diskussion deutlich geworden sei. In zwölf Monaten wolle das Bündnis nach Berlin fahren, um sich mit den vier Bundestagsabgeordneten darüber zu unterhalten, welche der Forderungen verwirklicht worden sind und welche auf dem Weg sind.

Zum Abschluss überreichte das Bündnis „Dienst-Tag für Menschen“ den Abgeordneten Mappen mit seinem Positionspapier (v. l.: Walter Herberth, Stiftung Juliusspital Würzburg; Martina Stamm-Fibich, SPD; Karsten Eck, Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus; Emmi Zeulner, CSU; Prof. Dr. Andrew Ullmann, FDP; Annette Noffz, Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist; Johannes Spielmann, Blindeninstitutsstiftung; Dr. Manuela Rottmann, Bündnis 90/Die Grünen; Andrea Czygan, Main-Post)

Bilanz: Der gute Wille allein reicht nicht

Das „Dienst-Tag“-Bündnis zieht nach der Diskussionsrunde der Gesundheitsexpertinnen und -experten in der Posthalle eine überwiegend positive Bilanz. Fest steht: Es darf nicht bei schönen Worten bleiben und die Verantwortung wie seit vielen Jahrzehnten im Kreis herumgeschoben werden. Die Interessensvertretung der Pflege- und Gesundheitsberufe muss deutlich stärker als bisher in die politische Willens- und Entscheidungsbildung eingebunden werden – das gebietet die Wertschätzung und der Respekt vor den jeweiligen Berufsgruppen.

Auf der anderen Seite zeigte die Veranstaltung auch: Unter den Gesundheitsexpertinnen und -experten der vertretenen Parteien ist der Wille groß, die Rahmenbedingungen in der Pflege, der Behindertenhilfe und dem Gesundheitswesen zu verbessern. Allein fraglich bleibt, wie viel Platz gesundheitspolitische Themen in voraussichtlich langwierigen Koalitionsverhandlungen und wie viel Rückhalt sie in ihren Parteien finden werden.

Um ihnen – in welcher Parteien-Konstellation auch immer – den Rücken zu stärken, wird das Bündnis sicher auch über die Bundestagswahl am 26. September 2021 hinaus sein Engagement fortsetzen und spätestens in einem Jahr noch einmal Bilanz ziehen.

Dienst-Tag für Menschen in München am 14.09.2021

Der Countdown läuft: Zum vorletzten Mal begrüßte gestern Krankenhausdirektorin Tanja Groh die Teilnehmer der Protestaktion „Dienst-Tag für Menschen“ am Rotkreuzplatz. Unter den Mitgliedern der Schwesternschaft München und Mitarbeiter/-innen des Rotkreuzklinikums zeigte sich Gregor Pickert (Bild 1, rechts) solidarisch mit den Forderungen der Aktion. „Es ist mir wichtig, zum wiederholten Male hier zu stehen. Wir dürfen nicht riskieren, dass noch mehr Intensivbetten aufgrund von Personalmangel nicht belegt werden können“, betont der Leiter der IT-Abteilung.

Ebenfalls wiederholt waren Vertreterinnen des Münchner Blindeninstituts mit dabei, um die Forderungen nach besseren Rahmenbedingungen sichtbar zu machen. Jeanette Waning (Bild 2, links) und Doris Jauch-Keil (Bild 2, rechts) fordern eine klare Aufwertung der Pflege- und Sozialberufe: „Gesellschaftliche Anerkennung und bessere Bezahlung sind dringend vonnöten für diesen Dienst am Menschen, der für alle Generationen, auch die zukünftigen, so wichtig ist.“

Zu Dagmar Martin, Leitung Zentrale Praxisanleitung, gesellte sich spontan eine Passantin. „Geld für Mensch und Pflege generieren, anstatt Autos und Straßen präparieren“, brachte Anni ryAm (Künstlername, Bild 3, rechts) ihre Prioritäten auf den Punkt und fügt hinzu: „Unsere Gesellschaft braucht die Finanzen für die wichtigen Dinge!“

Krankenhausdirektorin Tanja Groh appellierte zum Abschluss, nicht im berufspolitischen Engagement nachzulassen und lädt in Vertretung Generaloberin Edith Dürr herzlich zum letzten „Dienst-Tag für Menschen“ am 21. September 2021, wie immer um 17 Uhr, auf den Rotkreuzplatz ein. Die konzertierte Aktion, die parallel in Würzburg, Amberg und Nürnberg stattfindet, soll wenige Tage vor der Bundestagswahl noch einmal die Forderungen der Pflegeprofession verdeutlichen.

Dienst-Tag für Menschen in Amberg am 14.09.2021

Ein Pflegezug führt zur stillen Demo

Viele Teilnehmer marschierten als Pflegezug am 14.09.2021 von der Senioreneinrichtung Bürgerspital Amberg über die Hauptverkehrsader der Stadt – den Kreisverkehr und Busbahnhof, bis in die Fußgängerzone zur nächsten Demoreihe Dienst-Tag für Menschen. Die über 90 Teilnehmer*innen des Zuges kamen aus vielen verschiedenen Trägerschaften, wie z. B. der Bügerspitalstiftung, dem BRK, Caritas, Diakonie und natürlich der Schwesternschaft Wallmenich-Haus. Begleitet wurde der Pflegetruck von OTV, dem regionalen TV-Sender. Am Marktplatz selbst wurde der Zug schon von den Organisatorinnen der Dienst-Tag-Demo erwartet, so dass bei der Aktion an diesem Tag über 100 Menschen sich zu einer stillen Kundgebung für die Pflege versammelten.

Auch Oberbürgermeister Michael Cerny nahm sich Zeit für die Anliegen der Teilnehmer und sprach mit Oberin Tatjana Richter, „es ist an der Zeit, dass die Politik sich endlich um die Belange der Pflege kümmert. Pflege ist Daseinsvorsorge und es ist Aufgabe der Politik, hier endlich zukunftsweisende Lösungsansätze zu erarbeiten. Es ist nicht mehr 5 vor zwölf, sondern bereits 5 nach zwölf. Es müssen Bedingungen für die Pflege geschaffen werden, die es den Akteuren vor Ort ermöglichen in diesem Beruf zu bleiben und nicht wie aktuell der Trend zeigt, diesen nach durchschnittlich 9 Berufsjahren bereits wieder verlassen. Nicht nur eine gerechte tarifliche Entlohnung ist notwendig, wir fordern eine Anhebung der Personalschlüssel, eine Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich und das Renteneintrittsalter muss in dieser Berufsgruppe gesenkt werden.“

Zur nächsten und damit letzten Kundgebung Dienst-Tag für Menschen vor der Bundestagswahl ruft die Schwesternschaft Wallmenich-Haus vom BRK e. V. nochmal alle Pflegekräfte auf, sich am Dienstag den 21.09.2021 am Marktplatz in Amberg zu versammeln. So kurz vor der Bundestagswahl ist es wichtig noch einmal zu zeigen, das Applaus alleine nicht ausreicht um die pflegerische Versorgung zu sichern.

Wir freuen uns über zahlreiche Teilnahme, bitte helft alle mit, die Ziele für die Pflege publik zu machen.

Impressionen vom Expert*innen-Hearing am 14.9.2021 in der Posthalle Würzburg

Rund 120 Gäste waren gestern zum Expert*innen-Hearing des Bündnisses „Dienst-Tag für Menschen“ in die Posthalle nach Würzburg gekommen. Unter dem Titel „Wahl 2021: Wir entscheiden über die Zukunft der Pflege“ diskutierten gestern Dr. Manuela Rottmann, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Martina Stamm-Fibich, MdB, SPD, Prof. Dr. Andrew Ullmann, MdB, FDP, Emmi Zeulner, MdB, CDU/CSU unter der Moderation von Main-Post-Redakteurin Andrea Czygan. Landtagspräsidenten a. D. Barbara Stamm gab als Interviewgast Impulse .

Das aktuelle Positionspapier des Dienst-Tag-Bündnisses, das den Rahmen für die Diskussion bildete, finden Sie auf unserer Webseite unter: https://dienst-tag.de/positionspapier-fuer-bessere-rahmenbedingungen-in-pflege-gesundheitswesen-und-behindertenhilfe/

Wir bedanken uns bei allen, die gestern an der Demonstration in der Juliuspromenade und dem Expert*innen-Hearing teilgenommen haben.

Positionspapier für bessere Rahmenbedingungen in Pflege, Gesundheitswesen und Behindertenhilfe

Zur Vermeidung einer humanitären Katastrophe in Deutschland brauchen wir dringend und zeitnah einen deutlichen Kurswechsel in der Gesundheits- und Pflegepolitik. Schönheitsreparaturen reichen schon lange nicht mehr aus.

Die Mitarbeiter sind nicht mehr bereit einzuspringen.
Die Krankheitsquoten steigen.
Die Flucht aus dem Beruf wächst stetig.
Wir haben zu wenig Pflegekräfte.
Wir können leere Betten kaum noch belegen.

Die drei Haupt-Forderungen unserer Initiative Dienst-Tag für Menschen lauten:

1. Bessere Arbeitsbedingungen schaffen = spürbare Wertschätzung!

  • 35–Stunden–Woche bei vollem Lohnausgleich
  • Höhere Zuschläge bei Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit
  • Bessere Personalschlüssel
  • Eindämmung von Zeitarbeit

2. Weniger Bürokratie – wir brauchen mehr Zeit für Menschen!

  • Dokumentationspflichten verringern (Pflegefachkräfte verbringen derzeit rund 1/3 ihrer Arbeitszeit am PC. Diese Belastung muss mindestens halbiert werden).
  • Reduktion des Prüfturnus in den Pflegeheimen zur zeitlichen Entlastung (einmal jährlich MDK oder FQA)

3. Der Mensch muss wieder im Mittelpunkt stehen, nicht die Ökonomie!

  • Behindertenhilfe, Pflege und Gesundheitswesen gehören zur Daseins-Vorsorge und brauchen staatliche Obhut
  • Keine Dividende durch Gesundheits- und Sozialleistungen, Gewinne müssen thesauriert werden

Das Positionspapier wurde anlässlich des Expert*innen-Hearings “Wahl 2021: Wir entscheiden über die Zukunft der Pflege” am 14.9.2021 in Posthalle Würzburg veröffentlicht und enthält zentrale Forderungen des Bündnisses “Dienst-Tag für Menschen” an die politischen Parteien im Hinblick auf die Bundestagswahl 2021.

Expeter*innen-Hearing: „Wahl 2021: Wir entscheiden über die Zukunft der Pflege“ am 14.9. um 18 Uhr in der Posthalle Würzburg

Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Bundestagswahl 2021 steht bevor und wir entscheiden mit unserer Stimme auch über die Zukunft der Pflege. Zur Verhinderung einer humanitären Katastrophe in Deutschland brauchen wir dringend in der nächsten Legislaturperiode einen deutlichen Kurswechsel in der Gesundheits- und Pflegepolitik.

Doch was muss sich dafür konkret ändern? Wie positionieren sich die Parteien zu Gesundheits- und Pflegefragen in ihren Wahlprogrammen? Wo sind die größten Differenzen?

Antworten darauf erwartet sich das Bündnis „Dienst-Tag für Menschen“ aus dem Expert*innen-Diskussion mit dem Titel „Wahl 2021: Wir entscheiden über die Zukunft der Pflege“ am 14. September 2021 in der Posthalle in Würzburg.

Dazu hat es Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag eingeladen, um über konkrete Forderungen zu diskutieren wie zum Beispiel: die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, die Halbierung der Dokumentationspflichten, keine Gewinnausschüttung durch Gesundheits- und Sozialleistungen.

Es diskutieren:
Dr. Manuela Rottmann, MdB, Bündnis 90/Die Grünen
Martina Stamm-Fibich, MdB, SPD
Prof. Dr. Andrew Ullmann, MdB, FDP
Emmi Zeulner, MdB, CDU/CSU

Interviewgast:
Barbara Stamm, Landtagspräsidentin a. D.

Moderation:
Andrea Czygan, Redakteurin der Mediengruppe Main-Post

Termin:
Dienstag, 14.09.2021, 18:00 – 19:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Posthalle, Bahnhofplatz 2, 97070 Würzburg (Eingang über Außentreppe auf der Gebäudevorderseite – Richtung Bismarckstraße)

Der Eintritt ist frei. Die Teilnehmeranzahl ist aber limitiert, eine Anmeldung ist erforderlich. Bitte melden Sie sich vorher an: per E-Mail an anmeldung@dienst-tag.de. Für den Zutritt zur Veranstaltung gilt die 3G-Regel.

Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Bundestagswahl 2021 steht bevor und wir entscheiden mit unserer Stimme auch über die Zukunft der Pflege. Zur Verhinderung einer humanitären Katastrophe in Deutschland brauchen wir dringend in der nächsten Legislaturperiode einen deutlichen Kurswechsel in der Gesundheits- und Pflegepolitik.

Doch was muss sich dafür konkret ändern? Wie positionieren sich die Parteien zu Gesundheits- und Pflegefragen in ihren Wahlprogrammen? Wo sind die größten Differenzen?

Antworten darauf erwartet sich das Bündnis „Dienst-Tag für Menschen“ aus dem Expert*innen-Diskussion mit dem Titel „Wahl 2021: Wir entscheiden über die Zukunft der Pflege“ am 14. September 2021 in der Posthalle in Würzburg.

Dazu hat es Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag eingeladen, um über konkrete Forderungen zu diskutieren wie zum Beispiel: die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, die Halbierung der Dokumentationspflichten, keine Gewinnausschüttung durch Gesundheits- und Sozialleistungen.

Es diskutieren:
Dr. Manuela Rottmann, MdB, Bündnis 90/Die Grünen
Martina Stamm-Fibich, MdB, SPD
Prof. Dr. Andrew Ullmann, MdB, FDP
Emmi Zeulner, MdB, CDU/CSU

Interviewgast:
Barbara Stamm, Landtagspräsidentin a. D.

Moderation:
Andrea Czygan, Redakteurin der Mediengruppe Main-Post

Termin:
Dienstag, 14.09.2021, 18:00 – 19:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Posthalle, Bahnhofplatz 2, 97070 Würzburg (Eingang über Außentreppe auf der Gebäudevorderseite – Richtung Bismarckstraße)

Der Eintritt ist frei. Die Teilnehmeranzahl ist aber limitiert, eine Anmeldung ist erforderlich. Bitte melden Sie sich vorher an: per E-Mail an anmeldung@dienst-tag.de. Für den Zutritt zur Veranstaltung gilt die 3G-Regel.

Dienst-Tag für Menschen in Amberg am 07.09.2021

Auch diesen Dienstag bildeten Personen aus sozialen Berufen eine Menschenkette auf dem Marktplatz um die Thematik Pflege vor der Bundestagswahl in Erinnerung zu bringen. Gleichzeitig mit Amberg fanden die Kundgebungen in Würzburg, Nürnberg und München statt!

Oberin der Schwesternschaft Wallmenich-Haus vom BRK e.V. Tatjana Richter, ist Organisatorin der stillen Kundgebung, ihrem Aufruf folgten ca. 30 Teilnehmer*innen, auch aus anderen Trägerschaften, wie z.B. der Diakonie, dem BRK und dem Klinikum St. Marien.

Bis zur Bundestagswahl soll der stille Protest auf jeden Fall weitergehen, denn die Rahmenbedingungen in sozialen Berufen müssen dringend verbessert werden, nur so ist die pflegerische Versorgung auch in der Zukunft qualitativ hochwertig zu leisten.

Mit immer weniger fachlichem Personal ist das Niveau nicht zu halten und der Pflegenotstand weitet sich weiter aus.

Die nächsten Demo-Termine sind:

Dienstag 14.09.21 und Dienstag 21.09.21, jeweils von 17.00 – 17.30 Uhr

Für den letzten Termin ist vor der Kundgebung ein Demo-Zug vom Bahnhof zum Marktplatz geplant.

Wir freuen uns über zahlreiche Teilnahme, bitte helft alle mit, die Ziele für die Pflege publik zu machen.

Dienst-Tag für Menschen in München am 07.09.2021

Auf geht’s in den Endspurt: Vorgestern haben wir zum drittletzten Mal bzw. 19 Tage vor der Bundestagswahl unsere stumme Aktion „Dienst-Tag für Menschen“ auf dem Rotkreuzplatz durchgeführt. Tanja Groh (Foto: 4.v.l.) leitete stellvertretend für Generaloberin Edith Dürr die Protestaktion. Die Krankenhausdirektorin des Rotkreuzklinikums München hielt zusammen mit 20 weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern aus der Klinik sowie der Schwesternschaft Transparente hoch, auf denen die Schaffung optimierter Rahmenbedingungen innerhalb der professionellen Pflege plakatiert waren. Für die Demonstrationsgruppe stand fest: Nach der Wahl werden die Karten für die Pflegepolitik neu gemischt, daher sei jetzt die beste Gelegenheit, sich bei den Verantwortlichen aus der Politik Gehör zu verschaffen.

Zentrale Forderungen der Diensttagsaktion für die Pflegebranche sind neben mehr gesellschaftlicher Anerkennung konkrete politische Mitbestimmungsrechte sowie eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, verstärkter Bürokratieabbau und mehr Ressourcen für die Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Am 14. September setzen wir unseren Protest von 17 bis 17.30 Uhr in München-Neuhausen fort. Dazu bitten wir Sie, sich wie gewohnt vorab anzumelden.

Dienst-Tag für Menschen in Nürnberg am 07.09.2021

Bessere Bedingungen in der Pflege: Für dieses Ziel demonstrierten Mitglieder und Mitarbeiter:innen der Schwesternschaft Nürnberg des BRK e.V.  Seit vier Wochen findet der stumme Protest bereits statt, unweit des Nürnberger Hauptmarktes – und konnte bereits einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So haben sich für den kommenden Dienstag bereits zwei Politiker:innen der ortsansässigen SPD und CDU als interessierte Gäste angemeldet.

Auch viele der Auszubildenden der angeschlossenen Berufsfachschule für Pflege engagierten sich bei den Demonstrationen für bessere Arbeitsbedingungen: ein Zeichen dafür, wie wichtig bereits dem Nachwuchs die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihres Berufs sind.

In München, Amberg und Würzburg fanden übrigens zeitgleich Demonstrationen statt. “Gemeinsam” heißt hier die Devise – der solidarisch durchgeführte Protest soll noch bis zur Bundestagswahl fortgesetzt werden. 

Dienst-Tag für Menschen in Würzburg am 31.08.2021

Auch in Würzburg gingen am Dienstag wieder Mitarbeiter*innen und Führungskräfte aus verschiedensten Einrichtungen auf die Straße, um kurz vor der Bundestagswahl wiederholt deutlich zu machen, wie wichtig die Verbesserung der Rahmenbedingungen in den helfenden Berufen ist. Etwa 25 Personen versammelten sich vor dem Juliusspital, um eine Menschenkette zu bilden und sich für die gemeinsam definierten Forderungen des Dienst-Tag-für-Menschen-Bündnisses stark zu machen.

Tatkräftig unterstützt wurden wir diese Woche von der Politikerin Barbara Becker (MdL, CSU) und dem Politiker Paul Lehrieder (MdB, CSU).