Zur Vermeidung einer humanitären Katastrophe in Deutschland brauchen wir dringend und zeitnah einen deutlichen Kurswechsel in der Gesundheits- und Pflegepolitik. Schönheitsreparaturen reichen schon lange nicht mehr aus.
Die Mitarbeiter sind nicht mehr bereit einzuspringen.
Die Krankheitsquoten steigen.
Die Flucht aus dem Beruf wächst stetig.
Wir haben zu wenig Pflegekräfte.
Wir können leere Betten kaum noch belegen.
Die drei Haupt-Forderungen unserer Initiative Dienst-Tag für Menschen lauten:
1. Bessere Arbeitsbedingungen schaffen = spürbare Wertschätzung!
- 35–Stunden–Woche bei vollem Lohnausgleich
- Höhere Zuschläge bei Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit
- Bessere Personalschlüssel
- Eindämmung von Zeitarbeit
2. Weniger Bürokratie – wir brauchen mehr Zeit für Menschen!
- Dokumentationspflichten verringern (Pflegefachkräfte verbringen derzeit rund 1/3 ihrer Arbeitszeit am PC. Diese Belastung muss mindestens halbiert werden).
- Reduktion des Prüfturnus in den Pflegeheimen zur zeitlichen Entlastung (einmal jährlich MDK oder FQA)
3. Der Mensch muss wieder im Mittelpunkt stehen, nicht die Ökonomie!
- Behindertenhilfe, Pflege und Gesundheitswesen gehören zur Daseins-Vorsorge und brauchen staatliche Obhut
- Keine Dividende durch Gesundheits- und Sozialleistungen, Gewinne müssen thesauriert werden
Das Positionspapier wurde anlässlich des Expert*innen-Hearings “Wahl 2021: Wir entscheiden über die Zukunft der Pflege” am 14.9.2021 in Posthalle Würzburg veröffentlicht und enthält zentrale Forderungen des Bündnisses “Dienst-Tag für Menschen” an die politischen Parteien im Hinblick auf die Bundestagswahl 2021.