In weniger als einem Monat steht die Bundestagswahl an. Wir alle haben am 26. September die Möglichkeit, unter anderem einen Kurswechsel in der Gesundheits- und Pflegepolitik einzuläuten – dafür machen wir uns öffentlich stark. Zum nunmehr 22. „Dienst-Tag für Menschen“ in München-Neuhausen gestern Abend sind 25 Teilnehmer zusammengekommen. Wie schon bei den vorherigen Demonstrationen bekundeten Mitarbeiter vom Rotkreuzklinikum München (RKM) sowie der Schwesternschaft München bei der stummen Aktion ihre Solidarität mit Menschen in Pflegeberufen, indem sie Banner mit Forderungen – etwa für zunehmenden Bürokratieabbau und bessere Personalschlüssel – hochhielten.
RKM-Krankenhausdirektorin Tanja Groh (Bild oben: Mitte), die die Veranstaltung in Abwesenheit von Generaloberin Edith Dürr leitete, betonte auf dem Rotkreuzplatz: „Es ist wichtig – trotz aller Wahlkampfversprechen – weiterhin auf unsere Anliegen hinzuweisen, um so den pflegerischen Notstand zu bekämpfen.“ Nach Ansicht der Krankenhausdirektorin bedarf es vorrangig der flächendeckenden Etablierung von Pflegekammern in Deutschland. „Die Pflege braucht dringend eine sichtbare Lobby, um damit Entlastung im Gesundheitswesen zu schaffen.“
Cornelia-Ring, Pflegefachkraft und Case-Managerin im Sozialdienst (Bild oben: l.), die gestern ebenfalls vor Ort erneut ihre Solidarität bekundete, erklärte: „Meiner Meinung nach müssen sich die Rahmenbedingungen ändern, um gute Mitarbeiter zu halten. Wir müssen aber auch selbst etwas tun. Nur wenn wir selbst mitplanen und mitgestalten, können wir Dinge so verbessern, wie wir sie uns vorstellen. Zudem sollten wir unseren Auszubildenden vorleben, dass es auch trotz der schwierigen Situation schöne Momente im Pflegealltag gibt.“
Für Chefchirurg Prof. Dr. Wolfgang Thasler (Bild unten: l.) stand fest: „Wir brauchen eine adäquatere Finanzierung des Gesundheitssektors, um die Pflege zu entlasten. Ansonsten wird das System überstrapaziert, das kann auf die Dauer nicht funktionieren.“
Am nächsten Dienstag, 7. September, wird die Aktion der Schwesternschaft München auf dem Rotkreuzplatz von 17 bis 17.30 Uhr fortgesetzt – wir freuen uns über die Teilnahme von Vertretern aller Berufsgruppen!