Das Aktionsbündnis „Dienst-Tag für Menschen“ wird ab morgen (15.12.2020) bis in den Januar hinein die wöchentliche Kundgebung in der Juliuspromenade ausnahmsweise ohne Menschen veranstalten. Aufgrund des ab Mittwoch in Kraft tretenden „harten Lockdowns“ und der steigenden Infektionszahlen trafen die teilnehmenden Organisationen aus der Behindertenhilfe, des Gesundheitswesens und der Pflege die Entscheidung, mit gutem Beispiel voranzugehen und Kontakte weiter zu reduzieren.
Präsent sein wollen die Verantwortlichen mit ihrem Anliegen dennoch: Sie werden mit Bannern an der Fassade des Juliusspitals die Forderungen des Aktionsbündnisses zum Ausdruck bringen. Wenn es das Infektionsgeschehen und die gesetzlichen Vorgaben erlauben, geht die Aktion „Dienst-Tag für Menschen“ am 12. Januar 2021 weiter: Dann wieder jeden Dienstag mit Demonstrationen von 17 bis 17:30 Uhr auf der Juliuspromenade.
„Warnung vor dem Pflege-Kollaps“, „Studie belegt künftigen Mangel an Pflegekräften“, „Klatschen allein ist nicht genug“ – so und ähnlich lauten in den letzten Wochen Schlagzeilen in regionalen und überregionalen Zeitungen. Das Würzburger Bündnis sieht sich dadurch in seiner Zielrichtung bestätigt.
„Wir wollen und dürfen nicht lockerlassen und werden uns mit und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter auf die Straße stellen“, bekräftigen Annette Noffz (Stiftung Bürgerspital zum Hl. Geist), Walter Herberth (Stiftung Juliusspital Würzburg) und Johannes Spielmann (Blindeninstitutsstiftung) und ergänzen: „In den nächsten Wochen steht aber der Schutz der Menschen, für die wir da sind, und unserer Beschäftigten im Vordergrund – dazu gehört auch, Kontakte noch weiter zu reduzieren“.
Viel Unterstützung aus der Politik
Bereits seit dem 15. September demonstrieren Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen, der Pflege und der Behindertenhilfe jeden Dienstag um 17 Uhr und fordern unter dem Motto „Dienst-Tag für Menschen“ bessere Rahmenbedingungen für sich und ihre Kolleginnen und Kollegen in helfenden Berufen. Dafür erhalten sie inzwischen auch viel Rückhalt aus der Politik.
Neben der früheren Präsidentin des Bayerischen Landtags Barbara Stamm und der Würzburger Sozialreferentin Dr. Hülya Düber signalisierten weitere Politikerinnen und Politiker Gesprächs- und Unterstützungsbereitschaft: Gespräche fanden unter anderem bereits mit der Bayerischen Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml sowie den Landtagsabgeordneten Barbara Becker und Volkmar Halbleib statt. Mit der Landtagsabgeordneten Kerstin Celina ist für morgen (15.12.) eine Videokonferenz geplant.