Würzburger Aktionsbündnis setzt sich mit neuer Kampagne für einen bedachten Umgang mit dem Thema Migration ein
Seit September 2020 kämpft das Aktionsbündnis “Dienst-Tag für Menschen” für bessere Rahmenbedingungen in den „helfenden Berufen“. Bereits vor der Bundestagswahl 2021 haben die rund 25 gemeinnützigen und öffentlich-rechtlichen Organisationen aus Würzburg und ganz Bayern konkrete Forderungen gestellt, Verbesserungsvorschläge erarbeitet, demonstriert und viele Gespräche mit Politikerinnen und Politikern geführt.
Leider ist viel zu wenig passiert! Immer mehr Kliniken schreiben rote Zahlen, Pflegedienste gehen pleite, Stationen stehen leer. Angehörige finden keine Betreuungsangebote für ihre pflegebedürftigen Eltern oder kein Wohn- und Förderangebot für ihr Kind mit Behinderung.
Deshalb wird das Aktionsbündnis „Dienst-Tag für Menschen“ vor der nun anstehenden Bundestagswahl erneut laut. Im Fokus der neuen Kampagne steht die enorme Bedeutung von Vielfalt sowie Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund in Pflege, Medizin und Behindertenhilfe. Die gemeinsame Botschaft aller teilnehmenden Einrichtungen: Deutschland braucht die helfenden Berufe. Und die helfenden Berufe brauchen Menschen mit Migrationshintergrund!
Dank an Mitarbeitende mit Migrationshintergrund
Ohne die Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt wäre es in der Pflege, dem Gesundheitswesen und den Einrichtungen für Menschen mit Behinderung schon lange „zappenduster“. In den Organisationen des Bündnisses „Dienst-Tag für Menschen“ arbeiten Menschen aus über 70 verschiedenen Nationen. Doch statt Dankbarkeit erleben viele von ihnen Skepsis, Unsicherheit oder gar Ablehnung. Das muss sich ändern!
Im Mittelpunkt der neuen Kampagne stehen daher stellvertretend und fiktiv eine Pflegekraft, ein Heilerziehungspfleger und eine Ärztin mit Migrationshintergrund. Ihnen sagt das Bündnis „Dienst-Tag für Menschen“ symbolisch für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die ihre Heimat verlassen haben und uns unterstützen, Danke.

Klare Forderungen an die Politik
Die Einrichtungen des Aktionsbündnisses sehen die Politik in der Verantwortung, die Bedeutung von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund anzuerkennen und nicht aus wahltaktischen Gründen in Frage zu stellen. Wer die Migration in helfende Berufe erschwert, gefährdet die Versorgung und Unterstützung von pflegebedürftigen, kranken und behinderten Menschen.
„Dienst-Tag für Menschen“ fordert daher einen respektvollen, lösungsorientierten und bedachten Umgang mit dem Thema Migration – gerade jetzt, im Vorfeld der Bundestagswahl 2025.
Konkret fordert das Bündnis:
- Verlässliche Einwanderungsmöglichkeiten für Mitarbeitende im Gesundheits- und Sozialwesen
- Schnelle und unbürokratische Anerkennung von Berufsabschlüssen
- Unterstützung für Asylsuchende, möglichst schnell eine Arbeitserlaubnis zu erhalten, um den Pflegenotstand zu entlasten
- Faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen für alle
- Ein klares politisches Bekenntnis gegen Diskriminierung und für gesellschaftlichen Zusammenhalt